Frisch & Fruchtig

Bowle

Mit Bowle bezeichnet man ein kaltes, aromatisches Mischgetränk, dessen Grundlage meist Weißwein bildet. Ein Beispiel ist die Maibowle mit dem typischen Aroma des Waldmeisters. Oft werden dem Getränk aromatische Früchte beigemengt, welche nach entsprechender Einwirkzeit einen Großteil des Alkohols enthalten können. Es wird gewöhnlich aus einem Gefäß mit breiter Öffnung mit einer Schöpfkelle in Trinkbecher ausgeschenkt. Das Gefäß wird ebenfalls als Bowle bezeichnet


Geschichte

Die Bezeichnung wurde im 18. Jahrhundert dem englischen „bowl“ = Napf entlehnt, das wiederum auf den altenglischen Ausdruck „bolla“ = Schale zurückgeht. 

Heute stellt „Schüssel“ die gängigste Übersetzung für den Begriff dar. 

Im 19. Jahrhundert wurde eine der heute beliebtesten Bowlen, die auf Waldmeister basierende Maibowle, entwickelt. 

Die erste Bowle wurde wahrscheinlich viel früher serviert, das legt zumindest ein Buchfund aus der Klosterbibliothek zu Fulda nahe. In einer Schrift von 1417 wird ein Getränk erwähnt, das aus Wein, Rosenblüten, Fichtennadeln und Honig besteht und in einem Bowle-ähnlichen Gefäß serviert wurde.

Die Bowle erfreute sich vor allem während der 1950er bis 1970er Jahre großer Beliebtheit als Partygetränk.

Bowle Varianten

Es gibt zahlreiche verschiedene Rezepte und Varianten der Bowle. Der Weißwein wird mit Saft, Limonaden oder mit Sekt aufgegossen. Andere Spirituosen wie Rum können zur Verfeinerung der Bowle hinzugegeben werden. Anstatt des Weißweins wird manchmal auch Rotwein verwendet. Daneben gibt es Bowle-Varianten ohne Alkohol, die sich auch für Kinder eignen. Für den Geschmack sorgen Früchte und Kräuter, bei manchen Rezepten auch Eiscreme.

Eine Bowle wird in der Regel kalt serviert, manchmal auch durch Zugabe von Eiswürfeln. Daher ist die bekannte Feuerzangenbowle keine Bowle. Andere heiße Mixgetränke aus Alkohol, Früchten oder Gewürzen, die in einem bowleähnlichen Gefäß serviert werden, nennt man Punsch. Im außerdeutschen Kulturkreis wird meist nicht zwischen Punsch und Bowle unterschieden.

Während für die Früchte in der Bowle in den meisten Regionen Deutschlands kein eigener Namen existiert, ist im Rheinland der Begriff „Möppchen“ (gesprochen: Möppschen) eine weit verbreitete Bezeichnung. Die Möppchen werden meist einen Tag vorher in den Alkohol eingelegt und saugen daher viel Alkohol auf, so dass der reine Verzehr der Möppchen vom Alkoholgehalt dem Trinken der Bowle gleichkommt